Feuerwehr

Schwarzenbek

Straßensperrung ignoriert

Montag, 29.01.2018 16:19 von Jan Piossek

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„Das zeigt, dass den Menschen die eigenen Interessen viel wichtiger sind als so ein Einsatzgeschehen“, stellt Schwarzenbeks Polizeichef Ernst Jenner beim Blick auf Fotos von der Unfallstelle am Sonnabend auf der Bundesstraße 207 fest. Ein orangener Kia drängelt sich um 8.35 Uhr zwischen einem Streifenwagen und dem Rüstwagen der Feuerwehr durch. Beide sichern mit eingeschaltetem Blaulicht die Unfallstelle ab, damit die Retter sicher arbeiten können. Den Kleinwagenfahrer interessiert das wenig. Ebenso wie die Fahrer, die über den Geh- und Radweg abseits der Straße auswichen. „Da sagt ja schon der Name des Weges, dass dort keine Autos fahren sollen“, so Jenner.

An der Unfallstelle waren Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz, um einem verunglückten Autofahrer zu helfen. „Wir gehen, wenn wir die Straße so gesperrt haben, davon aus, dass wir uns sicher bewegen können. Vom Rüstwagen wurde beispielsweise Ölbindemittel geholt, das konnte der Autofahrer gar nicht einsehen“, berichtet Jan Piossek, Zugführer der Feuerwehr. Wäre der Feuerwehrmann mit dem Ölbindemittel im falschen Moment hinter dem Rüstwagen hervor getreten, wäre er sicher angefahren worden, fürchtet Piossek. „Die Polizei ist ja personell nicht so aufgestellt, dass da im ersten Moment immer Beamte sind, die die Unfallstelle überwachen. Die haben ja genug mit ihren Ermittlungen zu tun“, sagt der Zugführer.

„Aus der Situation dort war klar erkennbar, dass die Straße gesperrt ist. Da kann man doch nicht einfach selbst eine Lösung suchen und sich durchmogeln. Das ist sicher der schlechteste Weg gewesen“, sagt Jenner. Sein Appell: Wer auf eine abgesicherte Unfallstelle zukommt, sollte in etwas Abstand anhalten und den Warnblinker einschalten, um folgende Verkehrsteilnehmern zu warnen. „Dann werden sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr oder die Kollegen der Polizei melden und Zeichen geben, ob es dauert, sich ein wenden lohnt, oder ob es schnell wieder weitergeht“, berichtet der Revierleiter. „Wenn da alle Einsatzkräfte vor Ort sind und beide Fahrspuren gesperrt sind, sollte doch jeder Autofahrer den Schluss ziehen können, dass er da nicht durch kann, auch, wenn er dort sonst immer fährt“, sagt Jenner.

Dem Kia-Fahrer war das scheinbar egal. „Das Phänomen ist leider nicht neu, aber es scheint immer schlimmer zu werden“, weiß der Revierleiter aus den Schilderungen seiner Kollegen und eigener Erfahrungen.

 

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